Die Herstellung von Acrylglas in der Praxis

Das Acrylglas, aus dem unsere Lichtschachtabdeckungen bestehen, ist wirklich ein eleganter Stoff. Acrylglas hat einige hervorragende Eigenschaften, die es in vielen Anwendungsbereichen dem mineralischen Glas überlegen machen. Zum einen ist es nicht so schwer wie Glas. Zum anderen ist es je nach Herstellungsverfahren relativ schlagzäh. Schlagzähigkeit bedeutet, dass das Acrylglas bei Schlägen nicht spröde reagiert und leicht bricht. Im Gegenteil reagiert das Acrylglas fast elastisch und absorbiert damit einen Teil der Schlagkraft.

Somit ist das Acrylglas recht widerstandsfähig. Das Acrylglas lässt mehr Licht in die Kellerräume als vergleichbar starkes Glas. Das macht es ideal für die Lichtschachtabdeckungen. Mit einer gewissen Oberflächenbehandlung nimmt es nicht so schnell Kratzer an und lässt sich zudem leicht reinigen. Acrylglas kann zwar brennen, aber dazu braucht es schon eine Feuerquelle. Wenn man diese entfernt, erlischt auch das Feuer am Acrylglas.

Der chemische Prozess bei der Herstellung

In einem der letzten Blogbeiträge hatten wir Ihnen berichtet, wie die Entstehung von Acrylglas chemisch zu verstehen ist. Heute gehen wir mehr darauf ein, wie das Acrylglas ganz praktisch hergestellt wird. Zunächst müssen die Grundsubstanzen miteinander gemischt werden, damit ein reaktionsfähiges Monomer entsteht. Ein Stoff wird als Monomer bezeichnet, wenn die Moleküle darin selbständig bleiben, d.h. sich nicht vernetzt haben. Der Prozess der Vernetzung, den man Polymerisation nennt, wird dann durch ein Radikal eingeleitet, eine Substanz, die eine Kettenreaktion hervorruft.

Mit dieser Polymerisation entsteht ein völlig neuer Stoff mit ganz anderen Eigenschaften, in unserem Fall also das Acrylglas. Die Kettenreaktion, die zur Entstehung des Acrylglases führt, erzeugt einige Wärme und man muss sich vorstellen, dass die Vernetzung recht schnell passiert. Es finden etwa 5000 Reaktionen in der Sekunde statt.

Die Grundsubstanzen für das Acrylglas sind Aceton, Cyanwasserstoff, Schwefelsäure und Methanol. Giftig und unangenehm. Die ersten drei reagieren miteinander und es entsteht ein neuer Stoff, die Methacrylsäure. Diese reagiert wieder recht kräftig auf den Methylalkohol und es bildet sich das Monomer Methylmethacrylat. Damit haben wir die Ausgangsbasis für das Acrylglas erzeugt. Das Methylmethacrylat nennt sich abgekürzt MMA. Wenn man das jetzt polymerisiert, kommt ein P vorne dran, dann haben wir PMMA oder eben Polymethylmethacrylat. Das Erstaunliche ist, dass wenn dieses Polymer verbrennt, völlig unschädliches Kohlendioxid und Wasser übrig bleibt. Nun ja, man sollte es natürlich nicht einatmen.

Das praktische Verfahren bei der Herstellung von Acrylglas

Das MMA wird heutzutage meist im Gussverfahren zu PMMA verarbeitet. Dazu muss das MMA zwischen zwei Silikat-Glasscheiben gegossen werden, die dem fertigen Produkt später die Form geben. Dann wird das Radikal hinzugefügt, ein Peroxid, das die Polymerisation auslöst. Das bedeutet in der Praxis einfach, dass das MMA aushärtet und sich zu einer Platte verfestigt. Das ganze läuft in einer Schräge ab, damit die möglicherweise entstehenden Luftbläschen besser entweichen können. Dabei entscheidet die Art der formgebenden Silikat-Glasscheiben, wie sich die Oberfläche der fertigen Acrylglasscheibe entwickelt. Sie kann matt, glänzend oder mit einer feinen Struktur erfolgen.

Wenn man bei diesem Gussverfahren bestimmte Farbstoffe zugibt, kann man auch gefärbtes Acrylglas herstellen. Die fertige Acrylglasscheibe lässt sich leicht von den Glasscheiben trennen und wird dann erstmal bis zur Weiterbehandlung abgedeckt und auf Stapeln gelagert. Statt mit dem Peroxid kann die Kettenreaktion auch per Temperatursteuerung erfolgen, doch dieser Vorgang erzeugt nicht ganz so hochwertiges Material. Statt dem Gussverfahren wird dann das sogenannte Extrusionsverfahren angewendet. Dabei wird das MMA zuvor per Zugabe von PMMA und anderen Substanzen zu einer Art Granulat verdichtet. Dieses Granulat wird dann durch angeheizte Walzwerke geschickt und per Druck und Temperatur in PMMA verwandelt. Das ist sogar billiger als der Guss.

Die Acrylglasscheiben können relativ leicht zugeschnitten werden, um dann z.B. bei Kellerschutz24 in genau der richtigen Größe als Lichtschachtabdeckungen verschickt zu werden. Der Clou beim Acrylglas besteht jedoch in der thermoplastischen Formbarkeit. Wird das Material auf über 80 Grad erhitzt, kann es in unterschiedliche Formen gebogen werden. So entstehen manche Windschutzscheiben oder Lampenverkleidungen. Insgesamt ist der Herstellungsprozess heutzutage relativ einfach, allerdings hat hochwertiges Acrylglas seinen Preis. Die Herstellungsmethode des Gussverfahrens oder des Extrusionsverfahrens ist um einiges aufwendiger als eine normle Kunststoffproduktion. Dennoch erhalten Sie die Lichtschachtabdeckungen von Kellerschutz24 zu einem günstigen Preis. Schauen Sie gleich mal nach.

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